Neue Ära der Photovoltaik?

Flattr this!

Viele Diskussionen gab es in den letzten Jahren um die Solarenergie – und Druck von Lobbygruppen aus Politik und Wirtschaft, gestützt auf „wissenschaftliche“ Aussagen der Merchants of Doubt. Es gab mehr oder weniger berechtigten Zweifel an den Produktionsbedingungen, Kosten und Effizienz. Wie die taz jetzt berichtet, hat sich jedoch einiges zum Besseren entwickelt.

Solaranlage_chinfo2011_460

Neue Photovoltaikanlagen produzierten inzwischen billiger Strom als Offshore-Windparks und Geothermiekraftwerke, so Autor Bernward Janzing, Fachjournalist für Energie- und Umweltthemen. Hausdach-Photovoltaik sei mit 15,35 Cent pro als Vergütung für die ins Netz eingespeiste Kilowattstunde inzwischen günstiger als der Strom aus der Steckdose und nahezu wirtschaftlich. Somit sei auch bald keine Einspeisevergütung mehr nötig. Das dringendste Problem sei die Speicherung, wo noch immer an effektiven, ökologisch sinnvollen Lösungen gearbeitet wird – derzeit sei der Eigenverbrauch noch die angesagte Form der Nutzung.

Auch der Trend zu kleineren, individuellen Anlagen, die in der Form und Optik angepasst an die jeweilige Bausubstanz angebracht werden, fördert nicht nur die autonome Energieversorgung – sie können im Gegensatz zu den Großanlagen auch in Deutschland hergestellt werden, ohne einen großen Preisunterschied zu Ware aus China auszuweisen, schreibt Janzig.

Aufgrund der positiven Entwicklung äußert Janzig jedoch auch Befürchtungen: Die Lobbyisten der „alten Energiewelt“ könnten jetzt erst recht alles tun, um den Solarstrom schlechtzureden oder der Entwicklung auf andere Weise schaden, z.B. eine Solarstromsteuer fordern. Denn eine Erfolgsgeschichte widerspricht nicht nur ihrer Ideologie, sondern ihre Wirtschaftsinteressen. Sie bedroht die Idee von Energiekonzernen an sich, denn jetzt können Menschen dezentral effektiv eigenen Strom erzeugen. Sehenwert zu den Möglichkeiten u.a der Film Die 4. Revolution.

Update: Ein interessanter Artikel dazu ist gerade auch im Manager-Magazin erschienen (9.8.2013)

Bildquelle: Wikipedia / Ch-info.ch

1 Person gefällt der Artikel

Kommentar posten