Uruguays Präsident José Mujica zu Al Jazeera: “Ich bin genügsam, nicht arm”
José – oder volkstümlich Pepe – Mujica, ein einstiger kommunistischer Rebell und heute der Präsident des kleinen südamerikanischen Landes Uruguay, ist seit längerem als der “ärmste Präsident der Welt” bekannt. Nicht weil ihm der Staat nichts zahlt, sondern weil er 90% seines Einkommens spendet. Das ist einmalig für einen Regierungschef – viele wollen es zunächst nicht glauben. Selbst wirklich sozial engagierte Politiker/innen versuchen mit ihrem Einkommen zumeist ein Standbein ins Geschäftsleben zu bekommen, und gönnen sich einen gewissen Luxus in ihrem Leben. Mujica lebt mit seiner Frau, die ebenfalls für die Regierung arbeitet, nach eigenen Angaben von deren Einkommen. Sie legen sogar eine kleine Summe als Sicherheit zurück. Sie haben einen äußerst bescheidenen Lebensstandard, aber Mujica meint: “Ich bin nicht arm, ich bin genügsam.” Er hänge sich nicht an Dinge – wer das tue, sei der wirklich Arme: “Ich verdiene viel mehr Geld, als ich brauche.”
Als Mujica im vergangenen Monat in Uruguay Marihuana völlig legalisierte und damit weltweit für Aufsehen sorgte, sprach Al Jazeera mit ihm ausführlich über seine Lebensphilosophie, seine politischen Pläne und warum er denkt es ist eine gute Idee, Marihuana zu legalisieren.