Wir haben es satt – Agrardemo am 18. Januar in Berlin
Die Zustände in der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelproduktion sind katastrophal: In Deutschland, in der EU, weltweit. Die Probleme reichen von ausgelaugten Böden, gentechnisch verändertes Saatgut, Massentierhaltung, Nahrungsmittelverarbeitung bis hin zum Transport zu den Endverbraucher/innen. Ein weiteres riesiges Problem sind Besitzverhältnisse und die Arbeitsbedingungen der Erzeuger/innen. Die meisten Menschen wollen das gar nicht so genau wissen, weil sie sonst ihr Konsumverhalten völlig umkrempeln müssten. Und Umdenken ist anstrengend.
So sind es zumeist Menschen, die direkt in der Agrar- und Lebensmittelbrache arbeiten, die sich seit Jahren aufmachen, immer wieder gegen die Zustände zu demonstrieren und auf die Probleme aufmerksam zu machen. Dabei sind wir alle betroffen, den essen muss jede/r von uns.
Aktuell steht eine Entscheidung der EU-Agrarminister darüber an, ob in der EU der US-Konzern DuPont-Pioneer seinen Genmais anbauen darf. Zudem entscheiden die Minister über eine Verordnung, die das Einheits-Saatgut der großen Konzerne entscheidend bevorzugt. Mais wird derzeit verstärkt angebaut, um daraus Biosprit zu machen, obwohl es Pflanzen gibt, die für diesen Zweck deutlich effektiver sind, wie Zuckerrohr und Präriegras in den entsprechenden Regionen (mehr dazu demnächst auf Plan A(lternative)). Zudem muss dieser Mais extrem gespritzt werden, wobei eer nur 1% der Pestizide aufnimmt und 99% in Boden und Luft abgegeben werden. Andererseits werden den Bauern neue, aus ihrer Sicht unrealistische Reduzierungen der Abgaswerte zugemutet. Die Probleme sind massiver Lobbyismus der großen Agrarkonzerne, Unfähigkeit (was qualifiziert Hans-Peter Friedrich für die Landwirtschaft???) und blanke, kurzsichtige und skrupellose Geldgier (auch vieler Bauern leider).
Also ist es an allen Beteiligten, eine sinnvolle, umweltverträgliche Landwirtschaft, aber auch gesunde Endprodukte zu fordern. Ein Umdenken ist dringend notwendig. Mit einer Teilnahme an der Demonstration vertreten wir nicht nur unsere eigenen Interessen als Endverbraucher/innen, sondern stützen auch die diversen Initiativen, die sich das ganze Jahr über um Verbesserungen im Landwirtschafts- und Nahrungsmittelsektor kümmern – ob sie der EU auf die Finger schauen, die unter erheblichem Druck der Agrarkonzerne stehen, oder national bzw. regional aktiv sind, um z.B. Saatgutvielfalt zu erhalten oder Landgrabbing zu verhindern.
Mehr Infos zur Demo und auch zu den Hintergründen sind unter untenstehenden Links zu finden. Unter dem Stichwort Agrar gibt auch hier auf der Seite Artikel zum Thema.
Termin:
18. Januar 2014 Berlin
11 Uhr: Auftaktkundgebung, Potsdamer Platz
12 Uhr: Demonstration zum Bundeskanzleramt, dort Abschlusskundgebung mit Reden und Musik
Website Wir haben es satt
Mehr Infos bei Campact!