Platzsparende Möbel: Neuer Boom an Klapp-, Falt- und Steckmöbeln für kleine Wohnungen
Gerade in urbanen Zentren auch der Industrieländer steigen weltweit die Mieten teilweise ins Unendliche und es gibt zudem einen starken Trend zu Singlehaushalten. So leben Menschen so oft auf deutlich beengterem Raum als sie es noch aus ihrem Aufwachsen gewohnt sind. Das brachte einen ganz neuen Designzweig, aber auch einen neuen DIY-Berich in hervor: Platzsparende Möbel.
Manch eine/r mag sich aus seiner Kindheit an das ein Wandklappbett für Gäste erinnern, an den Bettkasten und den Ausziehtisch, das zum Gästebett ausklappbare Sofa, Klappstühle und -liegen, Raumteiler oder den Sekretär. Das fand sich aber selten alles geballt in einem Haushalt, und war oft für die Gartenlaube, für Gäste oder die Kinder gedacht. Selbst das war in den letzten Jahrzehnten, wo Wohnraumgröße für Normalbürger kein Problem war, auch unmodern geworden. Noch vor Jahren haben wir gelacht, als die News von einem Architekten aus Tokio durch die Schlagzeilen gingen, der sein Jungesellenapartment, in dem er inzwischen mit seiner Familie wohnt, derartig umgestaltete. Heute kommen die Einschläge näher, zumindest wenn man nicht am Ende der Welt leben will (oder kann).
Jetzt gibt es viele neue Ideen, die diese Umsetzungen raumsparender Klappmöbel nicht nur wieder aufnehmen, sondern noch weiter treiben: Im Prinzip kann man alles zusammenklappen, und es nur in voller Größe auspackt, wenn man es benutzt: Bett, Schreibtisch, Sitzecke, Sofa, Küche. Regale werden als verschiebbare Raumteiler benutzt. Einerseits entwickelt die Designsparte eher hochpreisige Möbel für Yuppies von San Francisco über Barcelona bis Hongkong, die gut verdienen, aber trotzdem die horrenden Mieten nicht mehr zahlen können, andererseits fühlen sich DIY-Freund/innen zur Kreativität angeregt.
Dabei kommen dann neben den klassischen erstaunliche neue Ideen zu Tage. So wurde das Matrjoschka– und auch das Akkordeon-Prinzip absolut funktional auf Möbel übertragen, ebenso werden die Falt- und Klapptechniken immer elaborierter. Aus einer geschlossen wirkenden, glatten Wand oder ein paar rechteckigen Kästen kann alles ausgeklappt werden, was man zum Leben braucht – und mehr. Und das durchaus in hochwertiger Designqualität. Die notwendigen Dinge werden so angeordnet, Farben und Material wie Glas und Spiegel so gewählt, dass die kleinen Räume, trotzdem sie eigentlich eng und vollgestopft sind, möglichst großzügig wirken. Das Gute daran: Man ist gezwungen, Ordnung zu halten.
Platzsparende (bzw. funktionale) Möbel haben ja schon eine lange Tradition. Man denke nur zB an die gute alte Eckbank, die manchmal auch noch gleichzeitig Truhe mit Stauraum war! Diese neuen Möbel treiben das Konzept aber natürlich auf die Spitze! 🙂