Solutions Project: Wie die USA bis 2050 allein von erneuerbaren Energien versorgt werden können
Eine der ernsthaftesten und viel beachtetsten Kalkulationen dazu, dass die Welt in wenigen Dekaden ganz sowohl auf fossile Brennstoffe wie auch Atomkraft verzichten kann und der gesamte globale Energiebedarf mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann stammte von einem Team der Stanford University. Dieser wurde 2011 veröffentlicht. Seitdem sind die neuen Entwicklungen im Bereich noch schneller fortgeschritten als es damals vorauszusehen war, auch wenn noch immer nicht alles perfekt ist, und es vor allem noch an effizienten umweltfreundlichen Steichermöglichkeiten und intelligenten Stromtrassen fehlt.
Mark Jacobson, der Leiter der Studie, macht sich seit zwei Jahren mit dem Solutions Project für die weitere Entwicklung der von ihm und seinen Kolleg/innen erarbeiteten Erkenntnisse und deren Umsetzung in die Praxis stark. Denn seine damalige Befürchtung war: Auch wenn es technisch und ökonomisch möglich ist, geht es nur, wenn auch die politischen und gesellschaftlichen Widerstände gebrochen werden. So erarbeitete er mit seinem Team jetzt zunächst einen Plan, wie der Energiemix konkret für die 50 US-Bundesstaaten aussehen kann (hier eine Bilderserie mit 10 davon, hier unter “50 Plans” eine interaktive Karte).
Sinn des Ganzen ist nicht nur, mit bunten Bildchen zu demonstrieren, was möglich wäre, sondern jedem Bundesstaat eine konkrete Planungsgrundlage mit vielen Details zu dem, was das Solutions-Projekt als beste Lösung vorschlägt, gebraucht wird: Welche Technik und wie viel davon, welche Flächen, sowie eine Kosten-Nutzen-Rechnung, wie viele Jobs entstünden, welche Umweltentlastungen es gäbe etc.
Das 2012 ins Leben gerufene Projekt vereint neben Wissenschaftler/innen und Geschäftsleuten auch Künstler/innen, Sportler/innen, Journalist/innen u.a., die das Projekt unterstützen und die Idee einer Welt, die ausschließlich aus erneuerbaren Energien versorgt wird, weitertragen und unterstützen wollen – unter anderem Regisseur und Anti-Fracking Aktivist Josh Fox, der den Film Gasland drehte. Jedoch geht es keineswegs nur um Prominente: Ziel ist es, eine Bewegung aufzubauen, die die Wende zur erneuerbaren konkret umsetzt, von Ort zu Ort, Landstrich zu Landstrich, wo die Menschen sich für das Ziel 100% erneuerbare Energie lokal und praktisch engagieren.