DIY: Laptop selber reparieren? Einen Versuch ist es Wert
In Afrika und den ärmeren Ländern in Asien ist es gang und gäbe, den aus den Industrieländern herangekarrten Computerschrott auf noch brauchbare Teile durchzugehen. Hierzulande ist es eher die Domaine von Recyclingfreaks und Hobbybastlern. Ich habe jetzt auch notgedrungen mal meinen Laptop aufgeschraubt, da die Lüftung nicht mehr ging. Ich habe mehrere Anleitungsvideos und andere hilfreiche Tipps im Netz gefunden, so dass ich in etwa wusste, wie ich vorzugehen habe. Wichtig war auch richtiges Werkzeug (ein guter Feinmechanikschraubenzieher, da die industriell festgezogenen Schrauben oft sehr fest sitzen). Sehr hilfreich war der Tipp eines Bekannten, die diversen winzigen Schräubchen mit Klebeband auf ein Blatt Papier zu befestigen, auf das man eine Skizze gezeichnet hat, wo genau sie hingehören. So fallen sie nicht auf Nimmerwiedersehen unter den Tisch und man hat auch einen klaren Überblick, wo man sie wieder einschrauben muss.
Es war durchaus eine spirituelle Erfahrung, da ich bisher immer den Spruch selbst von Kenner/innen im Kopf hatte, dass man gerade an Laptops nicht selber rangehen sollte. Es war auch offensichtlich, dass das Gerät nicht so zusammengebaut ist, dass man defekte Teile leicht auswechseln kann. Im Gegenteil war es unnötig kompliziert. Aktuell warte ich noch auf ein Ersatzteil und werde sehen, ob ich den Rechner wieder so zusammen kriege, dass er richtig funktioniert.
Auf jeden Fall hat dieser Lüfter eine ästhetisch interessante Form, die mich irgendwie an das Set von Dune erinnert, und die ich in einem Computer nicht erwartet hätte. Dafür scheint dieses schicke Kupferteil auch ziemlich teuer zu sein – den Lüfter selber, aus Plastik und mit einer kleinen Fassung aus einem anderen Metall bekommt man für rund 12 Euro, während man für einen Lüfter inklusive diesem Kupferteil mindestens 70 hinblättern muss. Dabei ist es gar nicht nötig, dieses auch auszuwechseln, da es keine mechanischen Komponenten enthält, sondern schlichtweg die Halterung ist. Diese ist allerdings so um den Lüfter gebaut, dass es das Auswechseln noch einmal zusätzlich verkompliziert, weil der eigentliche Lüfter da nicht festgeschraubt ist, sondern mit kleinen Metallstegen befestigt ist, die man man zurückbiegen muss. Dabei ist der Lüfter seit jeher ein klassisches Verschleißteil an Computern.
Man sollte sich allerdings nur an Geräte wagen, wo man sicher sein kann, dass man da keine Werte zerstört. Selbstverständlich sollte man auch nur irgendwie selbst aktiv werden, wenn die Garantiezeit abgelaufen ist. Mein an sich recht guter Rechner ist ca. fünf Jahre alt, und in der Form für unter 300 Euro wiederzubeschaffen. Ansonsten gibt es auch Möglichkeiten, sie reparieren zu lassen. Dann werden, solange man keine Freunde oder Bekannten hat, die das wirklich können und nicht nur behaupten, ca. 60 Euro pro Arbeitsstunde für den / die Mechaniker/in fällig, plus die Kosten für die Ersatzteile. Eine weitere Möglichkeit sind Repairshops, wo man mit etwas Glück jemanden findet, der sich damit auskennt.