The Nation: Das progressive US-Magazin wird 150 Jahre / Download Sonderausgabe
Das progressive US-Magazin The Nation feiert seinen 150. Geburtstag und ist damit das älteste bis heute existierende Magazin der USA. Eine Sonderausgabe mit den wichtigsten Texten seit der Zeit der Sklavenbefreiung über die Bürgerrechtsbewegung bis zum Kampf gegen den globalen Neoliberalismus, von renommierten Autoren wie Albert Einstein, Martin Luther King und Tony Morrison, ist gleichzeitig auch ein Spiegel der Geschichte von 150 Jahren progressiver Bewegungen der USA.
Haltung über Profit hat sich für das wöchentlich erscheinende Magazin ausgezahlt: Es wurde gerade 150 Jahre alt. Herausgeberin Katrina vanden Heuvel: „Wir haben überlebt, weil wir immer an Alternativen geglaubt haben.“ Immer sei es um die Verteidigung von Freiheit gegangen, so vanden Heuvel. Das Magazin sei immer mehr als eine Zeitschrift gewesen: eine Diskursplattform für radikalere und gemäßigtere linke, und auch die eine oder andere konservative Stimme, eine Community, eine Plattform für unterdrückte und dissidente Stimmen, für Stimmen aus der Kunst und Kultur.
Das Magazin wurde kurz nach dem Ende des US-amerikanischen Bürgerkriegs und der Ermordung Abraham Lincolns von Abolitionisten gegründet. Zunächst war es noch eng mit der Republikanischen Partei verbunden, wandte sich gegen Ausländer und die Arbeiterbewegung. Erst seit 1918 wurde es zu einem „roten“ Magazin, und während des New Deal in den 1930ern wurde es zur wichtigsten Stimme im Land, das die neue Entwicklung zu einer linkeren Politik unterstützte. In der McCarthy-Zeit hatten die Leser Angst, es offen am Kiosk zu erwerben. Auch die Redaktion fragte sich – wie mehrfach in der Geschichte -, wie man sich in den neuen Gegebenheiten anpasst und welche Rolle das Blatt im gesellschaftlichen Diskurs spielen soll. Auch heute noch sieht sich The Nation als progressive Stimme, die sich in politische Diskurse einmischt und sich kompromisslos für Gerechtigkeit und Freiheit für alle einsetzt.
Von Anfang an gehörten die führenden progressiven Köpfe Nordamerikas und darüber hinaus zu den Autoren, manche, wie James Baldwin, veröffentlichten hier zum ersten Mal; Naomi Klein machte ihre Karriere als Autorin für das Blatt und nutzte ihr Material aus der journalistischen Arbeit für ihre Bücher. Die 268-seitige Sonderausgabe zum Jubiläum ist eine wahre Schatzkiste für Texte, die weit mehr als historische Bedeutung haben. Neben der Papierausgabe ist sie auch als kostenloser Download zu haben.
Website The Nation
Download der Sonderausgabe zum 150. Geburtstag
Interview mit Herausgeberin Katrina vanden Heuvel bei WNYC
Interview mit Herausgeberin Katrina vanden Heuvel bei Democracy Now!