Lateinamerika – Plan A http://www.plan-alternative.de nachhaltige Alternativen - für das gute Leben Thu, 07 Jul 2016 21:56:59 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.7.3 Global Warming Menue: WWF kocht auf Asphalt, um auf die Erderwärmung hinzuweisen http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/07/05/global-warming-menue-wwf-kocht-auf-asphalt-um-auf-die-erderwaermung-hinzuweisen/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/07/05/global-warming-menue-wwf-kocht-auf-asphalt-um-auf-die-erderwaermung-hinzuweisen/#respond Sat, 05 Jul 2014 12:44:15 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=7488 Auch wenn es seit Jahrzehnten immer wieder thematisiert wird und sich die ersten offensichtlichen Anzeichen immer deutlicher zeigen, wird das Thema menschengemachte Erderwärmung immer noch von der Politik und der Mehrheit der Menschen in vielen Weltregionen ignoriert – aus Profit- oder Machtgründen, aber auch, weil kleine Dinge aus dem direkten Umfeld naheliegender und relevanter scheinen und man sich kaum Gedanken über größere Zusammenhänge macht.

global warming

So greifen Umweltschutzverbände immer wieder auf spektakuläre Aktionen zurück, um die Bevölkerung auf die Probleme aufmerksam zu machen und zum Handeln zu bewegen. Der WWF hat eine solche Aktion jetzt in südamerikanischen Paraguay durchgeführt. Die Hauptstadt Asunción heute gilt als eine der heißesten Städte der Welt, mit über 30 Grad Durchschnittstemperatur in den Sommermonaten von November bis März – Tendenz steigend. Die Temperaturen steigen im ganzen Land. Aber da dieser Prozess schleichend vor sich geht und es immer schon mal etwas heißer war, nehmen die meisten Landesbewohner diese Veränderungen kaum wahr. Ebenso wenig ist ihnen bewusst, dass in den letzten 50 Jahren 80% des einheimischen Waldes verschwunden ist, was entscheidend zu dieser Erwärmung beitrug. Auch in der Politik ist das kein Thema – überall business as usual.

Das ist nicht nur in Paraguay so, sondern in vielen Ländern – Umweltschützer/innen sind oft einsame Rufer in der Wüste, kleine tolle Projekte, die dem Trend entgegen wirken mehrheitlich noch ein Tropfen auf den heißen Stein und allerorten sind Ignoranz und mangelndes Bewusstsein und auch die mangelnde Zuversicht, etwas Verändern zu können, das Hauptproblem jenseits der eiskalten Profitmacherei.

Der WWF organisierte nun zum Ende des südamerikanischen Sommers im April ein werbewirksames Event, das die paraguayische und auch die internationale Presse anlockte und so auch im ganzen Land und weltweit verbreitet wurde. Sie kochte auf dem heißen Asphalt von Asunción ein komplettes Menü, was dann öffentlich verkostet wurde. Das Ganze ohne Spiegel u.a., die die Solarthermie verstärkten – sondern dem blanken, sommerlich aufgeheizten Boden. Das Video dazu stellte die Organisation auch als Video online – ergänzt mit den schlichten Fakten.

Global Warming Menu – WWF Paraguay from TBWA\ONIRIA on Vimeo.

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„Terra Preta“ – Schwarzerde der Amazonas-Kultur als Rettung für die weltweit ausgelaugten Böden http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/11/20/terra-preta-schwarzerde-der-amazonas-kultur-als-rettung-der-weltweit-ausgelaugten-boden/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/11/20/terra-preta-schwarzerde-der-amazonas-kultur-als-rettung-der-weltweit-ausgelaugten-boden/#respond Wed, 20 Nov 2013 16:05:52 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=3874 Die so genannte Grüne Revolution versprach in den 60ern, die Krise der Nahrungsmittelversorgung der Welt zu lösen. Inzwischen zeigt sich, dass sowohl hybride und ggf. genmanipulierte Hochertragssorten nicht die Lösung sind, als auch die industrielle Landwirtschaft eher negative als positive Auswirkungen hat. Nicht nur werden so große, global agierende Konzerne bevorzugt, während lokale Landwirtschaftsstrukturen weltweit zusammenbrechen, sondern es wird auch die Saatgutvielfalt vernichtet, Pestizide verseuchen den Boden, die Menschen und die landwirtschaftlichen Produkte.

Weizen Hochleistungssorte in Israel / Foto: Wikipedia / User H20

Weizen Hochleistungssorte in Israel / Foto: Wikipedia / User H20

Zudem werden die Böden ausgelaugt – sie erhalten mineralischen Dünger, aber der organische kommt zu kurz. Durch Tiefenpflügen und Pestizide die wichtigen Bodenorganismen gestört bzw. ganz abgetötet. Von den nicht bepflanzten Äckern wird die über Jahrhundete entstandene Humusschicht weggeweht. Nicht nur in fernen Ländern, sondern auch hier in Deutschland erleben die Böden einen erschreckenden Rückgang des Humusgehalts – in Brandenburg hatte der sandige Boden vor 150 Jahren immerhin noch 4 Prozent davon – jetzt sind es 0,1 Prozent und weniger. Die Magdeburger Börde, eine der humusreichsten Böden Deutschlands, kommt gerade noch auf maximal 2 Prozent – einst waren es 7 – 14 Prozent. Und selbst wenn man auf Kunstdünger setzt – dessen zentraler (und umweltschädigender) Rohstoff Phosphat, aus Phosphor gewonnen, geht in wenigen Jahrzehnten aus. Umgekehrt verursachen die in die Ozeane gespülten industriellen Düngemittel die seit den 1960ern kontinuierlichen so genannten „Todeszonen“ in den Ozeanen, die entscheidend zum befürchteten Austerben der Salzwasserfische beitragen.

Das schwarze Gold des El Dorado

Terra Preta, die schwarze Erde der Amazonas-Kultur, kann hier die Rettung sein. Sie ist das Produkt aus den Abfallgruben einer Zivilisation, die den Viren und Bakterien der Europäer zum Opfer fiel, bevor sie von diesen überhaupt bemerkt wurde. So hielt man die Berichte der frühen spanischen Eroberer über große, komplexe Siedlungen mitten im Regenwald jahrhundertelang für Hirngespinste. Der Urwald hatte die Reste der Zivilisation innerhalb weniger Jahrzehnte überwuchert. Die überlebenden Amazonas-Indianer hielt man für Überbleibsel der Steinzeitkultur.

Während die Strukturen der früheren Siedlungen erst in den letzten Jahren via Google Earth und aufgrund der rücksichtslosen Brandrodungen im Regenwald wiederentdeckt wurden, fand man bereits in den 60er Jahren ein ganz anderes Erbe dieser untergegangenen Kultur. Dieses ist im Zweifel wertvoller als große Bauwerke oder das Gold des El Dorado, was die spanischen Eroberer vergeblich im Regenwald suchten: Eine merkwürdige schwarze Erde, mitten im unfruchtbaren Regenwaldboden. Diese ist nicht nur eine der fruchtbarsten Erden der Welt, sondern sie behält diese Fruchtbarkeit auch auf Dauer und regeneriert sich – im Gegensatz zu den aktuellen Brandrodungen im Regenwald, wo nach wenigen Jahren der Boden ausgelaugt bzw. weggespült ist.

Regenwald im Amazonasgebiet Wikipedia / User lubasi

Regenwald im Amazonasgebiet Wikipedia / User lubasi

Suche nach dem Geheimnis der Wundererde

Wissenschaftler/innen versuchten lange vergeblich, der Wundererde ihr Geheimnis zu entlocken. Man fand in der Terra Preta neben diversen Tonscherben auffällig viele Holzkohlestückchen, aber auch menschliche und tierische Fäkalien und Küchenabfälle. Erste Arbeiten dazu gab es auch in Deutschland Ende der 70er. Seit ein paar Jahren ist das Thema wieder hochaktuell. Es gibt mehrere wissenschaftliche Projekte, die sich damit befassen, z.B. an der Uni Halle, bei den Abwasserforschern der TU Hamburg Harbug, oder der FU Berlin. Aber auch einzelne Aktivist/innen wie der Biologe Dr. Jürgen Rekin, oder Geschäftsleute wie die Betreiber von Palaterra haben mit Rezepten für das Schwarze Gold der Indios experimentiert. Inzwischen hat sich eine ganze Undergroundszene aus Terra-Preta Begeisterten entwickelt, die sich das wiedergefundene Wissen um den Dauerhumus zunutze macht. Aber auch ganz „normale“ Kleingärtner/innen können inzwischen von verschiedenen Anbieter/innen selbstgemachte Terra-Preta-Versionen erwerben.

Inzwischen hat man herausgefunden, dass es vor allem die so genannte Pflanzenkohle (Holzkohle aus Holz oder anderen Pflanzenresten) ist, die die Terra Preta von anderen Schwarzerden unterscheidet – sie ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass sowohl Feuchtigkeit als auch Nährstoffe über lange Zeit in der Erde gespeichert werden. So kann sich ein reiches Leben an Mikroorganismen und Insekten entwickeln, dass neue organische Stoffe, wie z.B. Laub, Fäkalien oder Küchenabfälle, zu neuer fruchtbarer Erde verwandelt, und den Boden auch locker und luftig. Die Biokohle verhindert auch, dass ein großer Anteil der organischen Substanz vollständig zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut wird, wie es bei herkömmlichem Kompost der Fall ist. „In den Boden eingemischt, scheint die Holzkohle [auch] als Biokatalysator zu wirken, indem sie die Ausbeute an Humus entscheidend verbessert: Offenbar bewirkt sie, dass die relativ kleinen und instabilen Huminsäuremoleküle rascher als gewöhnlich zu stabilen Großmolekülen verkettet werden,“ erklärt Terra-Preta-Aktivist Jürgen Rekin.

Terra Preta über dem natürlichen Regenwaldboden / Screenshot Doku Rettung aus dem Regenwald?

Terra Preta über dem natürlichen Regenwaldboden / Screenshot Doku Rettung aus dem Regenwald?

Wie kann uns Terra Preta helfen?

Dass Kleingärtner/innen mit Hilfe von Terra Preta Monsterobst ziehen können ist eher eine nette Spielerei. Relevanter wird der Einsatz schon beim Urban Farming, wo man auf kleiner Fläche viel Ertrag gewinnen will, der tatsächlich eine Rolle in der Ernährung der Stadtbewohner/innen spielen soll. Zentral kann sie jedoch sein, wenn sie wirklich konsequent und systematisch eingesetzt wird, um die ausgelaugten Böden weltweit wieder zu regenerieren. Der Hamburger Professor Ralf Otterpohl ist überzeugt, dass die Erde so sogar bis zu 30 Milliarden Menschen ernähren könne.

Der Abfallwirtschaftler arbeitet derzeit mit seinen Kolleg/innen an einem Kreislaufsystem, dass dem der Indios gar nicht so unähnlich ist: Mit Komposttoiletten will er zunächst das Abwasserproblem in den Großstädten lösen. Allerdings sollen die Fäkalien nicht einfach entsorgt, sondern eben zur Düngerherstellung verwandt werden. Außerhalb der Städte sollen sie mit Bioabfällen vermengt und nach der entsprechenden Aufarbeitung auf die Äcker ausgebracht werden. Wie man die notwendige Holzkohle produziert, wenn man diese Erde aufwerten will, ist zumindest auf kleiner Ebene auch geklärt: In den hocheffektiven Holzvergaseröfen bzw. -Kesseln wird das Gas, das aus Biomasse kommt, verbrannt – das Holz selbst kann als Holzkohle verwandt werden. Effektiv hat das Team dies schon bei einer 7000-Hektar Reisfarm in Senegal ausprobiert, dessen Böden völlig ausgelaugt waren.

Testfeld der Uni Halle im Wendland / Screenshot Doku "Terra preta" - Wundererde für das Wendland

Testfeld der Uni Halle im Wendland / Screenshot Doku „Terra preta“ – Wundererde für das Wendland

So ein System auch in Deutschland in größerem Rahmen zu implementieren, wird allerdings viel Überzeugungsarbeit und Willen zum Umdenken brauchen. Für diese Überzeugungsarbeit benötigt man aufgeschlossene Geschäftsleute. Diese wollen betriebswirtschaftlich positive Bilanzen – wie z.B. bei dem Experiment der Universität Halle mit der Terra Preta auf einem Gut im Wendland. Hier soll drei Jahre lang nach dem besten Bodenrezept und allgemein den Ergebnissen des Terra-Preta-Einsatzes in der heimischen Landwirtschaft gesucht werden, um sie später großflächig einzusetzen.

Wem gehört Terra Preta?

Die Allianz aus Aktivist/innen, Akademiker/innen und Geschäftsleuten, die sich um die Wundererde bildet, ist an sich sehr vorteilhaft. Sogar für Klimaschützer ist Terra Preta interessant, da sie auch das Treibhausgas CO 2 bindet. Menschen mit unterschiedlichen Stellungen in der Gesellschaft, unterschiedlichen Ansichten und unterschiedlichen Interessen ziehen hier an einem Strang. Allerdings gehört zu diesen unterschiedlichen Interessen auch die Frage der Patentierung. Darf dieses Kulturgut, was die Amazonas-Indianer der Welt geschenkt haben, Profit gezogen werden, darf anderen verboten werden, diese Technik ohne Lizenzname zu verwenden? Für die Meisten heißt die Antwort klar Nein, allerdings wollen Firmen wie Palaterra, die Millionen in die Forschung nach dem besten Rezept gesteckt haben, ihre Investitionen auch zurückbekommen.

Die drängendere Frage im Moment ist jedoch erst einmal: Wie können wir erreichen, dass das schwarze Gold so populär wird, dass es in absehbarer Zeit die aktuelle industrielle Landwirtschaft revolutioniert und Pestizide und Genmais und Co. der Vergangenheit angehören? Wie bricht man den Widerstand der aktuellen Profiteure? Und wie kann auf diese Weise auch gleichzeitig mit den Böden eine dezentrale, lokale Landwirtschaft revitalisiert werden, die effektiv arbeitet und moderne Erkenntnisse mit dem alten Wissen und der Liebe zum Boden und den Pflanzen verbindet?

Mehr Infos:

  • Terra Preta Wiki
  • Rettung aus dem Regenwald? Die Wiederentdeckung der Terra Preta – Dokumentarfilm von Ingo Schulze und Christine Traber
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    http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/11/20/terra-preta-schwarzerde-der-amazonas-kultur-als-rettung-der-weltweit-ausgelaugten-boden/feed/ 0
    Uruguays Präsident José Mujica zu Al Jazeera: „Ich bin genügsam, nicht arm“ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/11/10/uruguays-prasident-jose-mujica-zu-al-jazeera-ich-bin-genugsam-nicht-arm/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/11/10/uruguays-prasident-jose-mujica-zu-al-jazeera-ich-bin-genugsam-nicht-arm/#respond Sun, 10 Nov 2013 19:18:27 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=3519 José – oder volkstümlich Pepe – Mujica, ein einstiger kommunistischer Rebell und heute der Präsident des kleinen südamerikanischen Landes Uruguay, ist seit längerem als der „ärmste Präsident der Welt“ bekannt. Nicht weil ihm der Staat nichts zahlt, sondern weil er 90% seines Einkommens spendet. Das ist einmalig für einen Regierungschef – viele wollen es zunächst nicht glauben. Selbst wirklich sozial engagierte Politiker/innen versuchen mit ihrem Einkommen zumeist ein Standbein ins Geschäftsleben zu bekommen, und gönnen sich einen gewissen Luxus in ihrem Leben. Mujica lebt mit seiner Frau, die ebenfalls für die Regierung arbeitet, nach eigenen Angaben von deren Einkommen. Sie legen sogar eine kleine Summe als Sicherheit zurück. Sie haben einen äußerst bescheidenen Lebensstandard, aber Mujica meint: „Ich bin nicht arm, ich bin genügsam.“ Er hänge sich nicht an Dinge – wer das tue, sei der wirklich Arme: „Ich verdiene viel mehr Geld, als ich brauche.“

    Foto: Wikipedia / Roosewelt Pinheiro ABr

    Foto: Wikipedia / Roosewelt Pinheiro ABr

    Als Mujica im vergangenen Monat in Uruguay Marihuana völlig legalisierte und damit weltweit für Aufsehen sorgte, sprach Al Jazeera mit ihm ausführlich über seine Lebensphilosophie, seine politischen Pläne und warum er denkt es ist eine gute Idee, Marihuana zu legalisieren.

    Original Story at Al Jazeera

    via

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    Neues Solarzellenprogramm soll zwei Millionen der ärmsten Peruaner mit Strom versorgen http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/08/20/neues-solarzellenprogramm-soll-zwei-millionen-der-armsten-peruaner-mit-strom-versorgen/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/08/20/neues-solarzellenprogramm-soll-zwei-millionen-der-armsten-peruaner-mit-strom-versorgen/#respond Tue, 20 Aug 2013 23:15:12 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=2287 In Peru wurde von der 2012 gewählten Mitte-Links-Regierung unter Präsident Ollanta Humala ein neues Programm verabschiedet, dass zwei Millionen der ärmsten Peruaner mit Strom versorgen soll – über Solarpanel. Laut Jorge Merino, Minister für Energie und Bergbau, sollen Ende 2016 95% der Bewohner der Andenrepublik eine elektrische Stromversorgung haben – gegenwärtig sind ca. 66% der Bevölkerung.

    Inka Frau

    Foto: Wikipedia / Wfisher

    In der ersten Phase des Nationalen Photovoltaik Haushalts-Elektrifizierungsprogramms wurden bis Anfang Juli 1,601 Solarpanels installiert, die 126 arme Kommunen in den Distrikten Cupisnique, San Benito, Tantarica, Chilete, Yonan, San Luis, und Contai versorgen sollen. Weitere 12,500 sollen noch montiert werden, um ca. 500 000 Haushalte zu elektrifizieren. Nach der ersten Phase soll die Installation offiziell ausgeschrieben werden. Die Kosten werden auf insgesamt ca. 150 Millionen Euro angesetzt.

    Peru ist das drittgrößte Land Südamerikas und hat über 24 Millionen Einwohner, davon mit 53% den zweitgrößten Anteil an indigener Bevölkerung. Diese hatte vor zwei Jahren eine eigene, aber für alle Peruaner offene Partei gegründet, zu deren wichtigsten Zielen Umweltschutz gehört. Es auch eine starke Umweltschutzbewegung, die schon eine Grüne Partei gegründet hatte, die als solche poltisch aber weniger bedeutend war.

    Peru und andere südamerikanische Staaten wie Brasilien und Uruguay setzten in den letzte Jahren stark auf einen Ausbau erneuerbarer Energien. In Peru wurde 2012 die erste große Photovoltaikanlage Lateiamerikas gebaut. In der Sierrra am Fuß der Anden kann die Strahlungsenergie bis zu 5 KW/m2 am Tag betragen.

    via CleanTechnica

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    Ein Liter Licht: Beleuchtung aus Plastikflaschen http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/07/24/ein-liter-licht-beleuchtung-aus-plastikflaschen/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/07/24/ein-liter-licht-beleuchtung-aus-plastikflaschen/#respond Wed, 24 Jul 2013 13:06:02 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=1332 Viele Häuser der Armen und neu Zugewanderten in den schnell wachsenden Städten der Welt sind aus Wellblech, Ziegeln und anderen verfügbaren Materialien billig gebaut. Fenster sind in solchen Konstruktionen nicht eingeplant – Glas ist Luxus. Manchmal gibt es elektrischen Strom, der allerdings das schmale Budget stark belastet, und oft nicht mal den. Also ist es auch tagsüber bei strahlendem Sonnenschein zwar heiß in den Häuschen, aber trotzdem stockdunkel. Aktivitäten müssen in die oft noch heißeren Straßen verlegt werden, oder man hantiert mit Kerosinlampen oder Kerzen, was häufig zu Bränden führt.

    Sonnenlicht aus der Decke

    Von den Philippinen kommt seit zwei Jahren eine Bewegung, die mit einfachsten Mitteln eine Lösung für dieses Problem anbietet. Die Initiative Isang Litrong Liwanag (One Liter of Light) nutzt die omnipräsenten Plastikwasserflaschen, sauberes Wasser, Bleiche (Chlorin), Salz und Klebstoff – damit hat man schon alle Zutaten für ein perfektes Deckenlicht, bei dem Sonnenenergie passiv genutzt wird.

    Mit einfachen handwerklichen Fähigkeiten kann man die Flasche so in ein Wellblechdach einbringen, dass sie dort hält und es nicht reinregnet. Das Ergebnis wirkt Wunder: Durch das Wasser wird das Licht von außen gebrochen. Zumindest solange es draussen hell ist, gibt es auch Licht im Heim, wie in einem Haus mit Fenstern – allerdings durch die Brechung viel mehr, als es bei einem einfachen Loch der selben Größe der Fall wäre. Die Flaschen halten mindestens zwei, sogar bis zu zehn Jahre. Durch eine Versiegelung des Deckels und das Salz wird die Verdunstung vermindert, und das Chlorin verhindert, dass sich Mikroorganismen ansiedeln. Die Erhitzung ist nicht so stark, dass sie den Flaschen schadet oder sie gar explodieren. Und das Licht ist sogar noch gut für die Gesundheit: Es fördert die Produktion von Vitamin D im Körper.

    MyShelter Foundation: Einfache, lokale Lödungen für große, weltweite Probleme

    Die Initiative ist ein Projekt der MyShelter Foundation, gegründet von Illac Diaz. Dessen Vision war eine dezentrale NGO 2.0. Dabei sollten die Ideen nicht von Entwicklungshilfeorganisation und Hilfe von außen abhängig sein, sondern leicht in den Communitys selbst umsetzbar sein, mit Materialien, die für alle kostenlos oder billig verfügbar sind, einfache handwerkliche Fähigkeiten müssen ausreichen, um sie umzusetzen. Die Projekte müssen Arbeitsplätze in den Communitys schaffen und nich auf externe Firmen oder Expert/innen zurückgreifen. Lediglich die Ideen, auf die es keine Patente geben darf, sollten Weltweit verbreitet werden, durch lokale Initiativen und Anleitungen aus dem Internet.

    Ziel der MyShelter Foundation ist auch ein ökologisches: Gerade den Ärmsten, die diese am dringendsten benötigten, wollen sie dezentrale billige oder kostenlose grüne Energien verfügbar zu machen. So kam man auch auf die Idee, Abfallprodukte zu recyclen – vor allem Plastikflaschen. Zunächst versuchte man sich erfolgreich daran, diese mit Sand zu füllen und sie als „Öko-Ziegel“ für den Hausbau zu nutzen. Zunächst entstanden in philippinischen Gemeinden selbst errichtete Schulgebäude, inzwischen hat die Idee weltweit Nachahmung gefunden.

    Dezentral, recycled und Open Source

    MyShelter selbst guckt umgekehrt selbst weltweit nach interessanten Lösungen. So entstand die One Liter of Light-Initiative. Die Idee mit den Plasteflaschen in der Decke stammte vom Brasilianer Alfredo Moser. Der Mechaniker aus Sao Paulo hatte 2002 seine Werkstatt während eines längeren Stromausfalls – in vielen Ländern normaler Alltag – so beleuchtet.

    MyShelter startet zunächst eine Grassrootsaktion im Großraum Manila, bei dem Aktivisten der Orgnaisation aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und auch den betroffenen Gemeinden selbst vorbereitete Flaschen verteilten. Die Fertigung wurde von Arbeitslosen aus den Gemeinden, aber z.B. auch Gefängnisinsassen übernommen, die sich so etwas Geld verdienen konnten. Die Montage wurde zum Geschäft für lokale Bewohner. Zehntausende Haushalte bekamen so kostenloses Licht, die Idee wurde in 20 anderen Städten auf den Philippinen aufgegriffen, verbreitete sich über One-Liter-of-Light-Ableger nach Indonesien, Bangladesh, und auch in verschiedene südamerikanische Länder und sogar bis in die Schweiz. Inzwischen gibt es auch Ableger in Afrika und dem Nahen Osten. MyShelter stellte die Idee auf dem TEDx Earth Summit in Dubai und auf anderen unabhängigen TED-Veranstaltungen u.a. in Indien vor.

    Website Isang Litrong Liwanag (One Liter of Light)

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    http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/07/24/ein-liter-licht-beleuchtung-aus-plastikflaschen/feed/ 0
    Ikea Foundation: Mobile Flüchtlingsunterkünfte für die UN http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/07/08/ikea-foundation-mobile-fluchtlingsunterkunfte-fur-die-un/ Mon, 08 Jul 2013 20:29:32 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=417 Wie viele Konzerne unterhält auch IKEA eine Stiftung, die gute Dinge im Sinne der Firmenphilosophie unterstützt. Diese stellte jüngst ein Projekt in Zusammenarbeit mit der UN-Flüchtlingshilfeorganisation UNHCR vor: Mobile Flüchtlingsunterkünfte, die nach dem bekannten Prinzip des schwedischen Möbelhauses funktionieren. Sie kommen zusammengelegt und von zwei Personen zu tragen an, und man kann sie vor Ort innerhalb von vier Stunden zu einem Haus zusammenbauen.

    refugee housing ikea

    Die Produktionskosten der Unterkünfte sind im Vergleich mit den bislang verwendeten Baumwollzelten noch deutlich höher: Sie kosten derzeit ca. 7500 statt 500 Dollar. Bei einer Massenproduktion werden jedoch 1000 Dollar pro Einheit angestrebt. Die Unterkünfte halten deutlich länger – drei Jahre statt sechs Monate im Durchschnitt -, und vor allem bieten sie mehr Komfort für die Bewohner/innen als die herkömmlichen Zelte. So sind sie wärmeisoliert und über ein Solarpanel auf dem Dach können sich die Flüchtlinge selber mit Strom versorgen. Durch das quadratische Format, die vertikalen Wände und das Spitzdach soll bei Bedarf auch eine Verfestigung erlauben, so dass z.B. ein Metalldach ergänzt werden kann sowie Lehmwände. Ein nicht unerheblicher Aspekt ist, dass das Haus mehr Privatheit als die Zelte erlaubt. Nach der Vorstellung der Entwickler/innen sollen sie vor allem Kindern, die mit ihren Eltern oft jahrelang in Lagern leben, ein besseres zu Hause bieten.

    Aktuell sollen 50 Unterkünfte in Äthiopien, dem Irak und dem Libanon getestet werden. Nach UNHCR-Schätzung leben 10% der weltweit 10.4 Millionen von der Organisation betreuten Flüchtlinge in Zelten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Lagern beträgt 12 Jahre. Die Stiftung ist aktuell der größte private Spender der UNHCR und hat bisher ca. 3 Millionen Dollar in das Projekt investiert. Sie setzt bei dem Projekt auf eine Nachhaltigkeit, in die auch weitere Aspekte wie Bildung und somit Zukunftschancen für die Kinder eingebaut sein sollen. Die UNHCR ist verstärkt auf neue private Spender angewiesen, da die Flüchtlingszahlen weltweit steigen und die Spenden aus den bisherigen Quellen, vor allem auch im Zuge der Finanzkrise, stagnieren. Neben der Ikea-Stiftung ist die Weltbank ein neuer Partner.

    Ikea war in den letzten Jahren mehrfach in die Kritik geraten: Ikea-Gründer Kamprad wurde mangelnde Offenheit über seine Nazi-Vergangenheit vorgeworfen. Bis heute verehrt er trotz der multikulturellen Ausrichtung des Unternehmens den Gründer der nationalsozialistischen Organisation Nysvenska Rörelsen, Per Engdahl. Auch wurden die von Ikea zum Verkauf gebauten Fertighäuser u.a. von den Verbraucherzentralen Bremen und Rheinland-Pfalz als mangelhaft bewertet. Die Stiftung selber wurde u.a wegen mangelnder Transparenz kritisiert.

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