Neuer Brennstoffzellenbus jetzt auch in Stuttgart im Testbetrieb

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Brennstoffzellen sind ein wichtiger Schritt zur Nutzung regenerativer Energien, vor allem im Transportwesen. Autobauer experimentieren schon seit Jahrzehnten mit der Technologie, die bereits 1838 erstmals in einfacher Form umgesetzt wurde, und die Entwicklung kam nur schleppend voran. Eingesetzt wurde sie aufgrund bestimmter positiver Eigenschaften bisher aber vor allem vom Militär und in der Raumfahrt, weil hier die hohen Kosten weniger relevant waren.

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Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, die die chemische Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten Brennstoffes und eines Oxidationsmittels in elektrische Energie wandelt. Der Brennstoff, der mit Sauerstoff reagiert, ist meistens Wasserstoff, kann jedoch ebenso aus organischen Verbindungen wie z. B. Methan oder Methanol bestehen. Sie kann z.B. als Generator oder Energielieferant für Elektromotoren eingesetzt werden.

Bei Feldversuchen erwies sie sich bisher vor allem zu kostenintensiv. So brach vor zehn Jahren die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) einen erster Testlauf mit öffentlichen Nahverkehrsbussen im Rahmen des allerersten europaweiten Busprojekts aus wirtschaftlichen Gründen ab, obwohl die Technik an sich funktionierte. Wie die Stuttgarter Nachrichten melden, gibt es jetzt einen neuen Testlauf mit den Bussen: Seit 3. März sind neue Brennstoffzellen-Hybridbusse auf der Linie 79 unterwegs – zunächst nur Montags bis Freitags am Vormittag. Bis Mitte des Jahres soll das Projekt auf Vollzeit und eine weitere Linie ausgeweitet werden.

Die neuen, 12 Meter langen Prototypen des Stadtbusses haben neben den beiden auf dem Dach installierten Brennstoffzellen mit hohem Wirkungsgrad plus sieben Wasserstofftanks verfügen die Busse des Typs Citaro FuelCell-Hybrid von Mercedes-Benz auch eine Lithium-Ionenbatterie. Sie dient als Energiespeicher, der auch mit Strom aus den Elektromotoren in den Radnaben der Hinterachse gespeist wird. Aus diesen wird beim Bremsen Energie zurückgewonnen, wodurch die Wirtschaftlichkeit des gesamten Systems verbessert wird. Auch das Gewicht des Busses wurde reduziert.So wird ca. 50% weniger Wasserstoff verbraucht und es muss auch weniger davon mitgeführt werden, so dass er noch leichter wird. Das Ganze wird Elektronisch gesteuert, so dass höchstmögliche Effizienz im Kraftstoffverbrauch erzielt werden kann.

25 dieser vor fünf Jahren eingeführten neuen Brennstoffzellen-Busgeneration fahren inzwischen bei Verkehrsbetrieben in Hamburg, Karlsruhe, Stuttgart, Mailand und in der Schweiz. Für die lokale Ausführung übernehmen die Stuttgarter Straßenbahn Betriebe (SSB) 50% der Kosten.

Mehr Details zu den Bussen und deren Einsatz bei der SSB

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